Bosch-Schwunglichtanlaßbatteriezünder
Dynastarter
Der moderne Bosch-Lichtbatteriezünder hat sich bei
Zweirad-Motorfahrzeugen als eine sehr wirtschaftliche
und betriebssicher arbeitende Gleichstromanlage
bewährt. Was leg daher näher, als dieses Gerät zu
einem kombinierten Lichtanlaßbatteriezünder auszubauen
und damit dem dringenden Verlangen nach einer elektrischen
Startmöglichkeit auch bei Motorrädern, Motorrollern und Rollermobilen entgegenzukommen.
Erklärungen Zeichnung | |||
1 | Unterbrecherkontakte (fest) | 9 | Ersparung für Einstellung Zündung |
2 | Unterbrecherkontakte | 10 | Feder |
3 | Stift für Unterbrecherkontakte | 11 | Kohlebürsten |
4 | Befestigungsbolzen M3 x 10 (slw 5,5) | 12 | Kondensator |
5 | Einstellbolzen Kontaktabstand | 13 | Klemme für Schutzdeckel |
6 | Bevestigungsschauben Kontaktabstand | 14 | Schmirfilz |
7 | Kontaktträger mit Stift | 15 | Bevestigung Polgehäuse |
8 | Befestigungsschrauben Kontaktträger | 16 | Anslußbolzen für Anlasserleitung + |
So entstand der Bosch-Schwunglichtanlaßbatteriezünder für Zweirad-Motorfahrzeuge aller Art, für Kleinwagen und für Motorboote mit Ein- und Zweizylindermotoren bis zu 600 cm3 Zylinderinhalt, die nunmehr vom Anlaß-Licht-Zündschalter aus elektrisch angelassen werden können, ohne daß diese Annehmlichkeit mit einer mehrteiligen und teuren Gleichstromanlage bezahlt werden müßte. Während der Fahrt dient das Gerät als Zünd- und Lichtstromquelle.
In Scheibenbauart ausgeführt, also axial kurz und raumsparend, läßt es sich organisch in die Motorkonstruktion einfügen, wobei in bekannter Weise der umlaufende Teil, der Innenanker, der zugleich eine zusätzliche Schwungmasse für den Motor bilden kann, fliegend auf die Kurbelwelle aufgesetzt wird. Im feststehenden Teil des Geräts, dem kurzen Polgehäuse mit verhältnismäßig großem Durchmesser, können für Generator- und Anlasserbetrieb getrennte Polschuhe mit entsprechenden Wicklungen untergebracht werden. Zwischenglieder, Getriebe und Lager sind nicht vorhanden.
Wirkungsweise
Anlasserteil
Beim Anlaßvorgang wirkt das Gerät als starr gekuppelter Durchdrehanlasser (Hauptstrommotor mit größtem Drehmoment bei Beginn der Drehung), Ankerwicklung und Feldwicklung werden vom gemeinsamen Strom durchflossen, der vom Anlaß-Licht-Zündschalter direkt oder über ein im Reglerschaltergehäuse untergebrachtes Relais geschaltet wird.
Generatorteil
Ist der Motor angesprungen, so wird der Anker von diesem angetrieben: das Gerät arbeitet nun als Gleichstromlichtmachine (Nebenschlußmaschine). Der Zweikontakt-Reglerschalter hält die Spannung unabhängig von Drehzahl und Belastung nahezu auf gleicher Höhe.
Zündteil
Der Zündteil entspricht einer normalen Batteriezündanlage. Der Unterbrechernocken hat in allen Fällen nur einen Höcker.
Zweizylinder-Viertaktmotor (Zwei Zündspulen, ein Zündunterbrecher)
Der Zündunterbrecher unterbricht den Primärstrom gleichzeitig in den beiden primärseitig in Reihe geschalteten Zündspulen je Umdrehung der Kurbelwelle einmal. Somit entstehen bei zwei Kurbelwelleumdrehungen an den Elektroden der beiden Zündkerzen abwechselnd je ein “richtiger” Zündfunke, der das Kraftstof-Luft-Gemisch im Kompressionshub entzündet, und ein gesteuerter “falscher” Funke, der jedoch in den Auspuffhub fällt und somit unwirksam ist. Zum Schaltbild Dynastart.
Arbeitsweise der elektrischen Anlage
Durch das Einführen des Zündschlüssels in den Schalter werden Zündung und Ladeanzeigelampe eingeschaltet, durch kräftiges Niederdrücken des Zündschlüssels wird der Anlasser betätigt. Sobalt der Motor angesprungen ist, übernimmt der Lichtanlaßzünder die Stromlieferung. Der Regelschalter sorgt dabei für gleichbleibende Spannung und bewirkt selbsttätige Aufladung des Batteriesatzes.
Die Ladenanzeigelampe am Anlaß-Lichtzündschalter leuchtet auf, sobalt die Zündung eingeschaltet wird. Wärend des Anlassens erlischt die Ladeanzeigelampe und bleibt bei laufendem Motor dunkel als Zeichen dafür, daß sich die Schalterkontakte des Reglerschalters geschlossen haben und somit Machine und Batterie miteinander verbunden sind. Auf die Höhe der adgegebenen Lichtmaschinenleistung kann daraus nicht geschlossen werden. Diese Lichtmaschinenleistung ist vielmehr abhängig von der Drehzahl, vom Ladezustand der Batterie und von eingeschalteten Verbrauchern.
Der Anlaß-Lichtzündschalter wird durch einen Steckschlüssel bestätigt.
Er hat folgende Schaltmöglichkeiten:
Schlüssel auf Schaltstellung Halt abgezogen: Alles abgeschaltet.
Schlüssel eingesteckt und auf Schaltstellung Fahrt stehend: Zündung und Ladeanzeigelampe eingeschaltet.
Schlüssel auf Schaltstellung Start stehend: Zündung, Ladeanzeigelampe und Anlaßrelais eingeschaltet.
Zum Bestätigen des Anlassers wird der Schaltschlussel kräftig in den Schalter hineingedrückt, wobei die Ladeanzeigelampe sofort erlischt.
Einbau und Ausbau des Schwunglichtanlaßbatteriezünders
Der feststehende Teil des Schwunglichtanlaßbatteriezünders wird durch das Polgehäuse in einem Einpaß des Motorgehäuses, zu dem die Kurbelwelle rundläuft, zentriert und mit Schrauben bevestigt. Bei Befestigung des umlaufenden Geräteteils auf dem kegeligen Kurbelwellende muß auf genauen Rundlauf des Ankers geachtet werden.
Den ersten Einbau des Geräts nimmt der Motorhersteller anhand besonderer Einbauvorschriften vor. Wird jedoch aus irgendeinem Grund (Instandsetzung oder Überholung) der Schwung-Lichtanlaßbatteriezünder ausgebaut, so ist folgendermaßen vorzugehen:
Man löst zunächst die Masseleitung von Batterie und dann alle Verbindungsleitungen zwischen Gerät und Zubehörteilen. Nun entfernt man den Schutzdeckel, löst mit einem gut passenden Steckschlüssel die Halteschraube für Fliehkraftversteller und Anker, dreht sie heraus und zieht den Fliehkraftversteller von der Ankerwelle ab. Ehe man das Gehäuse des Zünders aus dem Einpaß des Motors herausnimmt, entfernt man die Blechscheibe, hebt mit einem Haken die Druckfedern für die Kohlebürsten ab und zieht die beiden Kohlebürsten in ihre Führungen zurück. In dieser Lage werden die Kohlebürsten von den seitlich angelegten Druckfedern festgeklemmt und können beim Abnehmen und später beim Wideraufsetzen des Gehäuses nicht beschädigt werden.
Nün löst und enfernt man die Befestigungsschrauben und nimmt das Gehäuse des Schwung-Lichtanlaßbatteriezünders vom Motorgehäuse ab. Der Anker wird mit hilfe einer Speziel Abziehschraube (10.9 Qualität) von der Kurbelwelle abgezogen.
Ausbauen eines Ankers, die sehr fest mit der Kurbelwelle verbunden ist
Stellen Sie sicher, das dünne Teil des Bolzens nicht verbogen wird durch zu hohes Drehmoment Kraft. Es ist ein großes Problem, wenn die Abziehschraube in der Ankerwellenstumpf bleibt wegen des deformierten Abziehschraube. Wenn es nicht mit der speziellen Abziehschraube funktioniert, gibt es zwei Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen:
1. Die Abziehschraube festziehen und klopfen Sie leicht die Ankerwellenstumpf.
Mit einem Hammer und einem weichen Dorn aus Kupfer oder Leichtmetall.
2. Motor aus dem Auto. Ein Zuganker (M10) mit einem Laufgewicht verwenden.
Der Zuganker in den Ankerwellenstumpf schrauben, der Anker vom Kurbelwelle mit das Laufgewicht vorsichtig heraus schlagen.
Der Anker einbauen
Beim Wiedereinbau des Schwunglichtanlaßbatteriezünders in den Motor wird der Anker auf die Kurbelwelle zunächst nur aufgesetzt (Scheibenfeder nicht vergessen und auf genauen Rundlauf achten). Ein wenig Fett auf dem kegeligen Zapfen verwenden.
Erstmahl den Anker einbauen ohne Scheibenfeder und die Sitzung überprüfen, danach der Anker ausbauen, dann die
Scheibenfeder montieren und der Anker einbauen. Die Ankerwellestumpf ein wenig einfetten, der Fliehkraftversteller einbauen und durch die Nocken werden Trägerplatte und Anker, gegen Verdrehen gesichert. Halteschrauben orginal von RIBE 10 K. M10 x 85 mm.
Hierauf wird der Einpaß des Polgehäuses in die Zentrierbohrung des Motorgehäuses eingeschoben und das Gehäuse mit den Bevestigungsschrauben angeschraubt. Man achte beim Überschieben des Gehäuses über den Kollektor des Ankers auf die Kohlebürsten. Nun wird die Blechscheibe aufgesetzt und angeschraubt. Damit das Unterbrechergleitstück beim Aufsetzen des Nockens auf den Wellenstumpf des Ankers nicht beschädigt wird, hebt man den Unterbrecherhebel ab, wobei sich das Gleitstuck von der Ankerwelle abhebt. Fliehkraftversteller wird zusammen mit dem Anker mit Hilfe der Halteschraube auf die Kurbelwelle aufgeschraubt.
Nach dem Wiedereinbau muß sowohl der Abstand der Unterbrecherkontakte als auch die Zündeinstellung nachgeprüft und wenn nötig, neu eingestellt werden; am Anlasserteil und am Stromerzeugerteil braucht dagegen keinerlei Einstellung mehr vorgenommen zu werden. Zum Schluß Schutzdeckel aufsetzen und Leitungen wieder anschließen; auf zugspannungsfreie Verlegung der Leitungen ist unbedingt zu achten.
Einstellen der Unterbrecherkontakte
Bei Erstbau und Wiedereinbau des Schwunglichtanlaßbatteriezünders und vor jedem Einstellen der Zündung prüft man als erstes den Abstand der Unterbrecherkontakte. Der richtige Abstand der Unterbrecherkontakte muß bei voller Öffnung, d. h. wenn das Gleitstück auf die höchste Stelle des Nockens aufgelaufen ist, zwischen 0,3 und 0,4 mm betragen. Zum Prüfen verwendet man eine saubere und fettfreie Blechlehre von 0,3-0,4 mm Stärke. Wenn der Abstand nachgestellt werden muß (abgenützte Kontakte), löst man die Bevestigungsschraube des Kontaktträgers und verdreht den Einstellbolzen vorsichtig in der erforderlichen Richtung, bis wieder der richtige Kontaktabstand erreicht ist; hernach zieht man die Befestigungsschraube wieder an. Bein Anziehen der Befestigungsschraube kann sich der Kontaktabstand verändern, weshalb er nach dem Anziehen nochmals geprüft werden muß.
Die Unterbrecherplatte hat in der Mitte ein paar Zähnchen, während gleichzeitig die Grundplatte eine Öffnung aufweist. Wenn man den Winkelschraubenzieher in der Öffnung verankert und ihn so verdreht, daß er die Zähnchen hin- und herschiebt, kann man die Einstellung des Zündpunkts sehr genau dosieren.
Die Zündung
Die größte Motorleistung erhält man dann, wenn der größte Verbrennungsdruck unmittelbar nach Durchgang des Kolbens durch den oberen Totpunkt (OT) auftritt. Da das Kraftstoff-Luft-Gemisch eine gewisse Zeit braucht, bis es nach Zündung durch den Zündfunken voll entflammt ist und sich somit der größte Verbrennungsdruck einstellt, muß bei einer bestimmten Kolbenstellung vor OT gezündet werden. Diese Vorzündung muß mit steigender Motordrehzahl zunehmen.
Bei Ein- und Zweizylinder-Viertaktmotoren hat der Fliehkraftversteller die aufgabe, die Zündung nach einer festgelegten Verstell-Linie des Motors mit steigender Drehzahl (bis zu einer bestimmten Grenze) automatisch vorzuverlegen und diese Vorzündung mit abnehmender Drehzahl wieder rückgängig zu machen. Auf diese Weise wird erreicht, daß der Motor bei allen Drehzahlen die optimale Leistung abgibt und daß beim Starten keine Vorzündung vorhanden ist, so daß der Motor nicht zurückschlagen kann.
Fliehkraftversteller
Die Trägerplatte des Fliehkraftverstellers wird auf den zylindrischen Ankerwellenstumpf fliegend aufgesetzt; durch die Nocken werden Trägerplatte und Anker, gegen Verdrehen gesichert, mit der Kurbelwelle starr verbunden. Auf der Trägerplatte des Fliehkraftverstellers sind zwei Fliehgewichte ihre Bewegung auf den Mitnehmer und den mit diesem verbundenen Nocken, der sich dadurch bei steigender Drehzahl immer mehr in Drehrichtung der Kurbelwelle verdreht und somit der Kurbelwellendrehung voreilt. Auf diese Weise werden die Unterbrecherkontakte schon geöffnet, wenn der Kolben noch um die der Motordrehzahl entsprechenden Anzahl mm vor OT steht: man erhält Vorzündung. Mit abnehmender Drehzahl werden Fliehgewichte durch Federn in ihre Ruhelage zurückgezogen.
Einstellung der Zündung
Die Zündung soll im allgemeinen nach durchgeführtem (Wieder-)Einbau des Geräts (oder als Kontrolle) bei Vorzündung eingestellt werden, zu der die Stellung des Kolbens in mm vor OT vom Motorhersteller angegeben wird. Während dieser Einstellung müssen die Fliehgewichte des Verstellers in die Endstellung gedrückt werden, damit die automatische Zündverstellung berücksichtigt wird. Dabei wird allerdings vorausgesetzt, daß der Fliehkraftversteller während des Einstellens der Zündung zugänglich sind.
Bei Zweizylinder-Viertaktmotoren wird die Zündung nur im ersten Zylinder eingestellt. Wenn die Einstellung der Zündung stimmt, müssen bei dieser Stellung des Kolbens (OT) die Unterbrecherkontakte durch den Nocken eben geöffnet werden. Der Augenblick der Kontaktöffnung läßt sich exakt mit einer Prüflampe, deren Lampenspannung der Batteriespannung entspricht, feststellen. Die Prüflampe, die zwischen Klemme 1 der Zündspule und Masse, also parallel zu den Unterbrecherkontakten geschaltet wird, leuchtet im Augenblick der Kontaktöffnung auf. Wenn die Einstellung der Zündung nicht mehr stimmt, muß die Unterbrecherplatte in der erforderlichen Richtung verschoben werden. Zu diesem Zweck löst man die zwei Befestigungsschrauben der Unterbrecherplatte um 1/2 bis 1 Umdrehung und verschiebt diese durch leichtes Klopfen auf einen an der Unterbrecherplatte angesetzten Schraubenzieher. Nach Festziehen der Befestigungsschrauben kontrolliert man, wie oben beschrieben, nogmals die Einstellung der Zündung.
Es sei noch bemerkt, daß die Zündung nie durch Verändern des vorgeschriebenen Kontaktadstandes richtiggestellt werden darf. Dadurch würden sich Öffnungs- und Schließungsdauer der Unterbrecherkontakte ändern und würde die Zündleistung des Batteriezünders sinken.
Wartung
Bei Arbeiten am elektrischen Teil des Lichtanlaßbatteriezünders können Kurzschlüsse hervorgerufen werden. Es ist deshalb dringend zu empfehlen, vor derartigen Arbeiten die Masseleitung an der Batterie zu lössen.
Unterbrecher
Nach der Einlaufzeit des Motors und, normale Verhältnisse vorausgesetzt, weiterhin jeweils nach ungefähr 5000 Fahrkilometern ist der abstand der Unterbrecherkontakte nachzuprüfen (siehe unter Einstellen der Unterbrecherkontakte). An den Unterbrecherkontakten bilden sich im Laufe des Betriebs Abbrandstellen, die sich als kleine Erhöhungen und Vertiefungen bemerkbar machen (sog. Kontaktwanderung). Diese Erscheinungen stören den Betrieb in der Regel nicht. Sollten jedoch Zündungsstörungen durch stärker abgebrannte Kontakte auftreten, so muß man diese ausbauen, an einer Schleifscheibe abschleifen und zum Schluß an einem Ölstein abziehen sorgfältig (keine Feilen und keinen Schmirgel benützen). Kontakte nach dem Abziehen sorgfältig mit Benzin reinigen, damit keine Öl- und fettreste an ihnen haften bleiben. Aus diesem Grunde dürfen die Kontakte auch nicht mit verschmutzten Fingern berührt werden.
Bei zu starker Abnutzung und bei der Grundüberholung des Motors sollen die Unterbrecherkontakte erneuert werden. Hiebei wird dann auch der Fettvorrat für die Unterbrecher-Schmierung und die Nockenschmierung ergänzt (Fachwerkstatt).
Ganz besonders ist darauf zu achten, daß wärend des Betriebs kein Öl oder Fett an die Kontakte des Unterbrechers gelangt. Durch Verbrennen solcher Rückstände nimmt der Kontaktabbrand zu; außerdem treten Zündaussetzer auf, die von oxydierten Kontakten herrühren. Durch Öl verunreinigte Kontakte reinige man mit einem in reines Benzin getauchten Pinsel.
Hinweis: Die Festigkeit der Zapfen darf geprüft werden.
Unterbrecher-Gleitstück
Das Gleitstück des Unterbrecherhebels nützt sich unter normalen Betriebsverhältnissen nur unmerklich ab. Gelangt jedoch in den Unterbrecherraum Schmutz (Staub, feiner Sand), so verbinden sich diese Fremdkörper mit dem Fett, das zur Schmierung des Nockens dient, zu einer Art Schmirgelmasse, die eine frühzeitige Abnützung des Gleitstück hervorruft. Es muß daher darauf geachtet werden, daß kein Schmutz auf den Nocken gelangt. Das Motorgehäuse stets durch Deckel dicht verschlossen halten! Auch bei Abnützung des Gleitstück ändert sich der Kontaktabstand und muß daher u. U. nachgestellt werden.
Kohlebürsten
Die Kohlebürsten sind nach etwa je 30-40.000 km Fahrstrecke oder 500 Betriebsstunden auf einwandfreien Zustand zu untersuchen, sofern die Betriebsverhältnisse (Staub, Schmutz) nicht eine Nachprüfung in kürzeren Zeitabständen notwendig machen. Die Feder, die die Kohlebürsten auf den Kollektor drückt, wird zweckmäßigerweise mit einem Haken angehoben (dabei Feder nicht zur Seite biegen und nicht mehr als notwendig anheben); dann wird geprüft, ob sich die Kohlebürsten in ihrer Führung im Bürstenhalter leicht bewegen lassen.
Kohlebürsten und Bürstenhalter müssen frei von Staub, Öl und Fett sein. Sind diese Teile verschmutzt oder klemmen sie und liegen die Kohlebürsten deshalb nicht mehr mit dem richtigen Druck auf dem Kollektor auf, so sind sie mit einem sauberen, benzinfeuchten Tuch (nicht mit Putzwolle, da diese sehr leicht fasert) zu reinigen und gut zu trocknen. Blanke Schleiffläche der Kohlebürsten nicht mit Schmirgelpapier, Messer oder Feile bearbeiten! Bürstenhalter gut ausblasen, jedoch darauf achten, daß kein Kohlenstaub und keine Späne zwischen die Unterbrecherkontakte gelangen. Ist eine Kohlebürste gebrochen, ausgelötet oder so weit abgenützt, daß die Feder oder die in die Bürste eingelötete Litze am Bürstenhalter anzustoßen droht, so muß sie ausgewechselt werden.
Es dürfen nur Bosch-Ersatz-Kohlebürsten verwendet werden, da man nur dann die Gewähr hat, daß die Kohlebürsten ausreichende Lebensdauer, richtigen Widerstandswert und richtige Abmessungen haben. Beim Einsetzen der Kohlebürsten darauf achten, daß Feder nicht auf Bürste schlägt. Bei der Grundüberholung des Motors sollen die Kohlebürsten auf jeden Fall erneuert werden.
Kollektor
Der Zustand der Kollektoroberfläche ist für das richtige Arbeiten der Lichtmaschine sehr wichtig. Die Oberfläche des Kollektors soll gleichmäßig glatt sein und grauschwarz aussehen; ferner muß sie frei von Staub, Öl und Fett sein. Der Kollektor muß außerdem rundlaufen, er darf nicht mehr als 0,03 mm schlagen; andernfalls werden die Kohlebürsten durch das Schlagen des Kollektors abgestoßen und feuern, so daß eine einwandfreie Stromversorgung dann nicht mehr gewärleistet ist.
Verschmutzte Kollektoren sind mit einem sauberen, benzinfeuchten Tuch (nicht mit Putzwolle) zu reinigen und dann gut zu trocknen. Durch Abnützung riefig und unrund gewordene Kollektoren müssen in einer dazu eingerichteten Werkstätte überdreht und ausgesägt werden. Unter keine Umständen darf der Kollektor mit Schmitgelpapiet oder einer Feile bearbeitet werden.
Die Bosch Anker-Nummer 1 024 018 008
NSU-Teil-Nr. 0401700915000 oder Austauschteil-Nr 0401700915007
Innenseite Anker - Ankerwicklung.
Auf dem kegeligen Kurbelwelleende muß auf genaue Rundlauf des Ankers geachtet werden.
Regelschalter
Der Regelschalter braugt keine Wartung. Ist er beschätigt, so ist der vollständige Regler auszuwechseln. Änderungen der Reglereinstellung dürfen unter keinen Umständen vorgenommen werden; bei unbefugten Eingriffen erlischt die Garantie.
Schmierung
Der Lichtanlaßbatteriezünder braucht wärend des Betriebes nicht geschmiert zu werden. Bei der Gründüberholung des Motors ist die Nachprüfung des Geräts durch eine Spezialwerkstätte zu empfehlen, wobei dann gleichzeitig der Fettvorrat für Schmierfilz, Unterbrecherhebel und Versteller ergänzt wird.
Störungssuche
Bei auftretenden Störungen der Zünd- und Lichtanlage ist stets zu beachten, daß die Ursache nicht nur am Schwunglichtanlaßbatteriezünder selbst und der Zündkerze liegen könnten, sondern auch an anderen Teile der Anlage, z. B. an den Leitungen, der Batterie, dem Vergaser, den Kraftstoffzuleitungen, dem Kraftstoff
u. a. m.
Hier sollen nur die möglichen Störungen am Schwunglichtanlaßbatteriezünder
selbst kurz besprochen werden. Um die Ursache einer etwa auftretenden Störung rasch festzustellen, geht man nach folgendem Suchplan vor:
Anlasseranlage:
Man überzeuge sich durch Einschalten von Licht, ob die Batterie überhaupt Strom liefert. Brennen eingeschaltete Lampen nicht oder erlöschen sie, sobalt der Anlasser betätigt wird, dann muß die Batterie aufgeladen werden.
Anlasser bewegt sich beim Niederdrücken des Schlüssels überhaupt nicht
oder dreht sich nur ganz langsam durch:
Ursache | Abhilfe |
Batterie entladen oder schadhaft. | Batterie an ortsfester Stromquelle aufladen bzw. ersetzen. |
Klemmstellen der Anlasserkabel nicht einwandfrei. | Kabelanschlüsse reinigen und Kabel neu einklemmen, bes. auf Batterieanschlüsse und Masseanschluß achten. |
Anlaßkontakte am Schalter verschmutzt oder verschmort. | Anlaßkontakte reinigen. |
Kohlen in den Haltern hochgezogen. | Kohlen in Arbeitslage bringen. |
Kohlen sitzen in den Haltern fest oder bewegen sich nur schwer. | Kohlehalter reinigen. |
Kohlen abgenützt oder gebrochen. | Neue Kohlen einsetzen (nur Originalkohlen verwenden). |
Druckfedern für Kohlen verbogen oder gebrochen. | Federn ersetzen. |
Kollektor verschmutzt oder verölt. | Kollektor mit benzingetränktem Leinenlappen reinigen. |
Kollektor stark eingelaufen. | Kollektor in Fachwerkstatt abdrehen lassen. |
Machinenwicklung schadhaft. | Maschiene einschließlich Anker zur Instandsetzung einsenden (...). |
Ingangsetzung des Motors bei schadhaftem Anlasser:
Zündung einschalten, Fahrzeug anschieben.
Zündkerze herausschrauben. Zündleitung an der ausgebauten Zündkerze wieder bevestigen oder Kerzenstecker auf ausgebaute Zündkerze wieder aufsetzen. Mittelelektrode der Zündkerze in etwa 4 mm Abstand von Motormasse halten und Motor wie beim Anwerfen durchdrehen.
Springt Zündfunke von der Mittelelektrode zur Motormasse über, so ist die Störung an der Zündkerze zu suchen: Zündkerze reinigen, Elektrodenabstand durch Biegen der Masseelektrode auf 0,6 bis 0,7 mm einstellen (BOSCH-Lehre), evtl. Zündkerze auswechseln.
Springt der Zündfunke von der Mittelelektrode zur Motormasse nicht oder nur unregelmäßig über, so ist die Störung an der Zündleitung oder am Lichtbatteriezünder zu suchen.
Zündanlage |
|
Ursache | Abhilfe |
Zündleitung beschätigt; hat Masseschluß. | Zündleitung erneuern. |
Niederspannungsleitungen an Klemmen 15, 30 und 51 gelockert; evtl. zwischen Gehäuse und Getriebedeckel eingeklemmt und blankgescheuert, Masseschluß. | Anschlüsse für die Leitungen festziehen; beschädigte Leitungen erneuern. |
Unterbrecherkontakte verschmutzt oder verölt. | Unterbrecherkontakte mit reinem Benzin und Haarpinsel reinigen. |
Unterbrecherkontakte oxydiert (z.B. bei Fahrzeuge, die längere Zeit in feuchten Räumen abgestellt waren). | Unterbrecherkontakte behelfsmäßig mit Bosch-Kontaktreinigungsgerät EFAW 52 reinigen; keine anderen Feilen verwenden! Besser jedoch Unterbrecherkontakte ausbauen und mit Ölstein abziehen oder auf Schleifscheibe vorsichtig sauber schleifen (Fachwerkstatt). Nach der Reinigung Kontakte mit reinem Benzin und Haarpinsel auswachen. |
Unterbrecherkontakten feuern stark (Mantelfläche von niedergeschlagenen Metalldämpfen weiß aussehend). | Kondensator schadhaft; auswechseln. |
Kontaktabstand zu groß oder zu klein. | Kontaktabstand auf 0,3 bis 0,4 mm einstellen. |
Unregelmäßige Zündung; verstellbare Kontaktträger schadhaft. Stift ist nicht fest. |
Kontaktträger auswechseln oder Zündunterbrecher-Lagerstift besser vernieten oder löten. |
Motorleistung schwach oder schwankend, Einstellung der Zündung stimmt nicht mehr. | Zündung richtig einstellen. Befestigungsschrauben fest anziehen. |
Fliehkraftversteller verschmutzt oder beschädigt; arbeitet nicht einwandfrei; Nocken klemmt auf Ankerachse. | Fliehkraftversteller mit reinem Benzin reinigen; Nocken schmieren, evtl. Fliehkraftversteller auswechseln (Fachwerkstatt). |
Bei Stillstand des Motors und eingeschalteter Zündung brennt die Ladeanzeigelampe nicht oder erlischt nicht bei höherer Drehzahl. Horn spricht nicht mehr voll an.
Lichtanlage |
|
Ursache | Abhilfe |
Anzeigelampe durchgebrannt. | Neue Glühlampe einsetzen. |
Leitungen an Klemmen 61, 30 oder 31 gelöst oder schadhaft. | Leitung ausbessern oder ersetzen, Anschlüsse festziehen. |
Reglerschalter schadhaft. | Reglerschalter gegen neuen auswechseln. |
Leitung 61 hat Masseanschluß. | Leitung ausbessern oder ersetzen. |
Batterie entladen. | Batterie an fremder Stromquelle aufladen. |
Batterie schadhaft. | Batterie in Fachwerkstatt nachsehen lassen. |
Ingangsetzen des Motors ohne Batterie
Eine tief entladene oder schadhafte Batterie macht ein Anlassen unmöglich und erschwert auch das Ingangsetzen durch Anschieben des Fahrzeugs.
Um das Anschieben zu erleichtern, ist in diesem Fall die Masseverbinding der Batterie abzuklemmen und am Reglerschalter Klemme 51 mit Klemme 61 durch ein kurzes Drahtstück zu verbinden.
Die bereits an den Klemmen sitzenden Leitungen bleiben angeklemmt. Nun kann das Fahrzeug, nachdem die Zündung eingeschaltet ist, angeschoben werden. Die Drahtverbindung bleibt solange bestehen, bis die Batterien in geladenem Zustand wieder angeschlossen oder neue Batterien eingebaut sind.
Ankerwicklungen beschädigt - aus der Praxis
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